Cross-Platform vs. Native App Entwicklung: Ein Vergleich

Bei der App-Entwicklung stellt sich oft eine zentrale Frage: Sollte man eine Cross-Platform App entwickeln oder doch lieber den Weg der Native App Entwicklung gehen? Diese grundlegende Entscheidung muss sehr früh im Entwicklungsprozess getroffen werden und hat maßgeblichen Einfluss auf Faktoren wie: Entwicklungszeit, benötigtes Budget und natürlich das App-Nutzungserlebnis.
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Native App Entwicklung ist der klassische Ansatz: Er bietet maximale Performance, Stabilität und gewährleistet auch sehr früh Zugriff auf die neuesten Betriebssystemkomponenten und Features. Cross Plattform App Entwicklung hingegen ist ein Ansatz, der sich immer weiter verbreitet und bei dem Effizienz priorisiert wird.
Da nur eine Codebasis für alle Smartphone Betriebssysteme entwickelt werden muss, sind Kosten und Programmieraufwand geringer.
In diesem Blog-Post erklären wir die Unterschiede zwischen Native und Cross-Platform App Entwicklung und erklären die Vor- und Nachteile beider Ansätze. Der Blog-Post ist Teil einer Serie von thematisch verwandten Posts zum Thema Ansätze bei der App Entwicklung: Native App vs Web App, PWA vs Native App
Was sind Native Apps?
Native Apps sind Software Anwendungen, die speziell für ein bestimmtes Betriebssystem entwickelt werden. Also z.B. Android Apps oder iOS Apps. Sie werden mittels spezieller Platform-spezifischer Programmiersprachen geschrieben. Bei iOS Apps kann Swift oder Objective C verwendet werden, und bei Android Anwendungen Kotlin oder Java.
Was sind Cross-Platform Apps?
Cross-Platform Apps werden mit einer einheitlichen Codebasis entwickelt, die dann auf allen Betriebssystemen genutzt wird. Dies hat den Vorteil, dass sowohl bei der Entwicklung einer Anwendung, aber auch beim späteren Updaten und Warten Zeit und Kosten gespart werden können.
Cross-Platform oder Native App Entwicklung: Ein direkter Vergleich
Cross-Platform und Native App Entwicklung lassen sich in fünf Punkten vergleichen: Entwicklungsaufwand, Performance, Zugriff auf die Geräte-Hardware, die Einfachheit der App-Wartung und natürlich die Größe der App Developer Community.
Während native Anwendungen in den Bereichen Zugriff auf die Geräte-Hardware und Performance im Vorteil sind, haben Cross-Platform Entwicklungsumgebungen in Bereichen Entwicklungsaufwand und Wartung & Updates die Nase vorn. Bei der Entwickler-Community Stärke sind beide Ansätze vergleichbar, entscheidend ist letztendlich, welche Programmiersprache ausgewählt wird.
Die Frage, welcher Ansatz denn nun wo am besten passt, lässt sich also nicht so leicht beantworten. Zwar stimmt es so, dass native Anwendungen performanter sind. In der Praxis benötigen die meisten mobilen Anwendungen gar nicht so viele Ressourcen.
Die Marktforschungsfirma Gartner geht daher schon davon aus, dass mittlerweile bis zu 90% aller mobilen Anwendungen als Cross-Platform Apps entwickelt werden. Zwar lässt sich diese Zahl nur schwer verifizieren, unsere Recherchen zeichnen aber ein ähnliches Bild: Bei Google Deutschland ist die Zahl der Suchanfragen die sich auf Cross-Platform App-Entwicklung beziehen in etwa 3-4 mal größer als die Anfragen die sich auf Native App-Entwicklung beziehen.
App Entwicklungstrend Deutschland: Native oder Cross-Platform Entwicklung?

Vorteile von Cross-Platform Apps
Die Beliebtheit von Cross-Platform Apps hat also gute Gründe. Insbesondere bei Projekten mit Fokus auf Kostenkontrolle liegen diese auf der Hand:
- Zeiteinsparung bei Veröffentlichung: Da keine separaten Teams für iOS und Android benötigt werden, ist die “Time-to-Market” deutlich kürzer.
- Einheitliches User Interface: Cross-Platform Frameworks bieten auf allen Plattformen ein konsistentes Nutzererlebnis. Auch ist es möglich, ein eigenes Branding oder Design System konsistent auf Android- und Apple Geräten umzusetzen.
- Schnelle Iterationen: Gerade für schnelle Iterationen oder neu entwickelte Produkte sind Cross-Platform-Ansätze ideal, da der Entwicklungsprozess deutlich effizienter ist.
- Erweiterbarkeit: Insbesondere Frameworks wie React Native und Flutter bieten hohe Flexibilität in Bezug auf die Nutzung von Smartphone-Schnittstellen als auch die Integration mit bestehenden Backend-Systemen, was die Entwicklung beschleunigt.
Einschränkungen bei Cross-Platform Apps
Trotz der klaren Vorteile von Cross-Apps gibt es auch Nachteile die beachtet werden müssen:
- Performance-Limitierungen: Für aufwendige Anwendungen wie Spiele oder AR/VR-Apps kann die Leistung von Cross-Platform-Apps hinter nativen Lösungen zurückbleiben. In solchen Fällen ist der native Entwicklungsansatz oft der bevorzugte Weg.
- App-Entwicklung für eine spezifische Plattform: Wenn nur eine Plattform, z.B. iOS, WatchOS oder nur Android als Entwicklungsziel angestrebt ist, ist die native App-Entwicklung effizienter.
Vor- und Nachteile von Native Apps
Die Vor- und Nachteile von Native Apps liegen wie eingangs erwähnt auf der Hand: Während höhere Kosten bei der Entwicklung und Wartung und eine längere Go-To-Market Zeit die offensichtlichsten Nachteile sind, sind die Vorteile:
- Maximale Performance: Dank direktem Zugriff auf die Hardware liefern native Apps die beste Laufzeit und Reaktionsgeschwindigkeit.
- Nahtlose Einbindung in Designstandards: Plattformspezifische Design-Sprachen und -Standards wie z. B. Material Design (Android) und iOS Interface Guidelines.
Fazit: Wann welcher Ansatz besser geeignet ist
Die Wahl zwischen Cross-Platform und Native App Entwicklung hängt stark von den Projektanforderungen ab. In den meisten Fällen und insbesondere bei kostensensiblen Projekten mit klar definierten Features liegen die Vorteile jedoch bei Cross-Platform-Frameworks wie Flutter oder React Native. Native Apps hingegen sind ideal für Apps mit hohem Leistungsbedarf oder komplexen Geräteinteraktionen (wie z.B. Handy-Spielen).
Wenden Sie sich gerne an uns, um eine individuelle und kostenlose Beratung zu erhalten, die Ihnen bei der Entscheidungsfindung in Punkto Native vs Cross-Platform Entwicklung hilft.